War for Talents:
Nachwuchskräfte
dringend gesucht
Der War for Talents – also der „Kampf“ um qualifizierte Nachwuchstalente – steht für immer weniger junge Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt bei einem gleichbleibenden und sogar steigenden Bedarf an Firmen: Vor diesem Spannungsfeld sieht sich die deutsche Wirtschaft schon heute, und in den kommenden Jahren dürfte sich die Situation sogar noch verschärfen. Um dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen, greifen viele Betriebe schon heute zu neuen Methoden wie Employer Branding, Talent Management oder Personalmarketing. Doch wie kam es eigentlich zu dieser Entwicklung? Und mit welchen Employer-Branding-Strategien sind Unternehmen in Zukunft besonders erfolgreich?
War for Talents:
Demografischer
Wandel und
weitere Ursachen
Es ist eine Tendenz, die sich bereits seit 2007 bemerkbar macht. Immer häufiger müssen sich Arbeitgeber im Recruiting als attraktive Kandidaten am Arbeitsmarkt positionieren, während die jungen Nachwuchskräfte die Auswahl haben. Die Personalrekrutierung wird für viele Firmen seit diesem Zeitpunkt zunehmend zum Problem. Der Begriff War for Talents steht letztlich für den steigenden Konkurrenzdruck der Firmen untereinander im Kampf um qualifizierte Nachwuchskräfte. Dabei geht es vorrangig um den Fachkräftemangel in Deutschland, wobei auch junge Führungskräfte händeringend gesucht werden. Dass hervorragend ausgebildete Kräfte so begehrt sind, ist unter anderem im zunehmenden Wettbewerb auf offenen und globalen Netzen begründet – der War for Talents spielt sich also auch auf internationaler Ebene ab. Hinzu kommt der demografische Wandel, denn die sinkende Geburtenrate in den Industrienationen muss zu einem Engpass an Bewerbern führen. Gleichzeitig wird die Arbeitswelt zu einer Wissensgesellschaft, in der Kompetenzen eine immer größere Bedeutung erhalten. Mit diesem zunehmenden Wissen einher geht eine Erweiterung des Potenzials für neue Berufsbilder und somit auch eine Veränderung der Personalmarketing-Maßnahmen. Entwickler für Computerspiele oder SEO-Spezialisten waren noch vor wenigen Jahren so selten, dass man das Berufsbild nicht einmal hätte konkretisieren können. Und schließlich kommt gerade in den Peripheriestaaten ein enormes Wachstum hinzu, sodass viele gut ausgebildete Fachkräfte ins Ausland abwandern. Diese Faktoren haben in der Summe letztlich zum War for Talents beigetragen und das Potenzial der Unternehmen beeinflusst, auf gute Arbeitskräfte in Deutschland zurückgreifen zu können.
Viele Firmen
haben dazugelernt
Schon heute zeichnet sich ab, dass sich viele Betriebe zunehmend auf die Veränderungen am Arbeitsmarkt eingerichtet haben. Nicht selten ist man in den Personalabteilungen bereit, sich dem War for Talents geschlagen zu geben und bei der fachlichen Qualifikation ein Auge zuzudrücken. Sofern die Persönlichkeit passt, werden auch Kandidaten eingestellt, die den Anforderungen in einer Stellenausschreibung nicht zu 100 % gerecht werden. Bis vor wenigen Jahren lag die Messlatte noch deutlich höher, wenn man sich als Bewerber überhaupt Chancen auf eine Stelle ausrechnen wollte. Bevor sie eine Stelle neu besetzen können, müssen Unternehmen heute durchschnittlich zwei Absagen in Kauf nehmen. Mangelnde Karriereperspektiven sind ein wichtiger Anlass für junge Menschen, sich nicht für ein Unternehmen zu entscheiden. Und auch das Unternehmensimage ist maßgeblich, wenn es darum geht, sich den idealen Arbeitgeber für die nächste Phase der beruflichen Entwicklung auszusuchen. In Kombination mit einem oft wenig überzeugenden und aussagekräftigen Internetauftritt wird klar, welche Stellschrauben sich für Firmen alle Branchen und Größen ergeben, um sich im War for Talents erfolgreich zu behaupten und eine erfolgreiche Arbeitgebermarke aufzubauen.
Innovative
Maßnahmen:
Unternehmen
auf neuen Wegen
Um dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen, setzen die Betriebe zunehmend auf neue Personalmarketing-Instrumente und Employer-Branding-Strategien. Bevor neue Recruiting-Maßnahmen für die Bewerbergewinnung gewählt werden, sollte berücksichtigt werden, dass die Attraktivität eines Arbeitgebers individuell ganz unterschiedlich definiert wird. Unter anderem sind es vielversprechende Ausbildungsprogramme, eine außergewöhnliche Unternehmenskultur und individuelle Arbeitszeitmodelle sowie ein interessanter Standort, die einen Betrieb für junge Menschen spannend machen. Vor allem aber geht es um verantwortungsvolle Aufgaben und um eine leistungsbezogene Vergütung, diese Faktoren werden heute als weitaus attraktiver angesehen als ein eigenes Büro mit glänzenden Karriereaussichten. Um sich im War for Talents erfolgreich von der Konkurrenz abzuheben, setzen die Unternehmen zunehmend Talent Scouts ein. Sie sind auf Rekrutierungs- und Weiterbildungsmessen zu finden, sie knüpfen frühzeitig Kontakte zu Hochschulen und sind auf Schul- und Universitätsveranstaltungen zu finden, um ihren Betrieb schon den Schulabgängern und Studenten als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren und die Personalbeschaffung zu fördern. Auch die frühzeitige Vergabe von Diplomarbeiten und das Sponsoring des Studiums sind wichtige Bestandteile von umfassenden und ganzheitlich ausgerichteten Recruiting-Strategien, mit denen man als Arbeitgeber auch in Zukunft für Bewerber interessant bleibt – und im War for Talents die Nase vorn behält.
Stefan Hackel
Autor
Stefan ist seit über 7 Jahren bei index an Bord. Der (Wahl-)Berliner mit schwäbischen Wurzeln und sächsischer Lebenserfahrung verantwortet die gesamte Pressearbeit der Unternehmensgruppe. Er trommelt hauptsächlich bei Journalisten von Fach- und Leitmedien für index und seine Kunden. Hin und wieder teilt er aber auch in Blogbeiträgen sein Wissen mit der HR-Community.
Stefan Hackel
Autor
Stefan ist seit über 7 Jahren bei index an Bord. Der (Wahl-)Berliner mit schwäbischen Wurzeln und sächsischer Lebenserfahrung verantwortet die gesamte Pressearbeit der Unternehmensgruppe. Er trommelt hauptsächlich bei Journalisten von Fach- und Leitmedien für index und seine Kunden. Hin und wieder teilt er aber auch in Blogbeiträgen sein Wissen mit der HR-Community.
Fotos: index GmbH, Koroll