index Personalmarketing-Studie 2013/2014: Unternehmen sind noch nicht auf Fachkräftemangel eingestellt

Berlin, 19. Juni 2013 – Die Mitarbeitergewinnung ist für europäische Unter¬nehmen zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor geworden, gleichzeitig ist systematisches, strategisches Handeln in diesem Bereich immer noch die Ausnahme und der Stellenwert des Personal¬marketings innerhalb der Unter¬nehmen eher niedrig. Dies ist ein Ergebnis des Personalmarketing Reports 2013, der heute von index Strategisches Personalmarketing in Berlin ver¬öffentlicht wurde. Bereits zum vierten Mal hat index eine Expertenbefragung zu den Themen Personalmarketing und Employer Branding durchgeführt. In diesem Jahr wurde die Studie neben Deutschland erstmalig auf sechs weitere europäische Länder ausgeweitet. Mehr als 2.200 Personalverantwortliche aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien, Dänemark und Schweden haben teilgenommen. Damit gehört der index Personalmarketing Report zu den aktuell umfangreichsten europäischen Studien zu diesem Thema. Der Ergebnis-Bericht für Deutschland kann kostenfrei unter www.index-hr.de bestellt werden.

Nur bei 27 Prozent der deutschen Teilnehmer genießt das Personalmarketing innerhalb des Unternehmens einen hohen strategischen Stellenwert. Dies spiegelt sich auch in der Budget-Planung: 56 Prozent stellen die Gelder für das Personalmarketing situativ nach dem gerade anstehenden Personalbedarf zur Verfügung. Lediglich 28 Prozent der Unternehmen ermitteln das Budget strategisch nach den Vorgaben einer längerfristigen Personalplanung.

Erfolgskontrolle nur bei jedem vierten Unternehmen
Ähnliche Defizite bestehen bei strategischer Analyse und Erfolgsmessung: Eine systematische Auswertung des Stellenmarkts, Wettbewerbsbeobachtungen und auch die Erfolgs¬messung von durchgeführten Maßnahmen sind keinesfalls Standard. Lediglich 12 Prozent der deutschen Teilnehmer führen eine systematische Analyse des Arbeitsmarktes durch und nur 1 Prozent analysiert systematisch die Recruiting-Aktivitäten anderer Unternehmen. Immerhin 26 Prozent der Personalverantwortlichen werten die eigenen Recruiting-Aktivitäten aus, in der Regel jedoch nur bei der Schaltung in Online-Jobbörsen (24 Prozent) und bei Print-Stellenanzeigen
(16 Prozent).

Budgets fließen in bekannte Kanäle
Bei der Verteilung der Personalbudgets liegt der Fokus in Deutschland weiterhin auf der Schaltung von Stellenanzeigen. Gleichzeitig verfügt jedoch nur ein Drittel der Unternehmen über ein Kommunikationskonzept für diesen Kanal. Insgesamt werden rund zwei Drittel der Personalmarketing-Budgets für Stellenanzeigen, Personal¬berater und Karrieremessen ausgegeben. Den veränderten Interessen der Zielgruppen und ihrer Mediennutzung wird damit kaum Rechnung getragen. Modernere Maßnahmen wie Social-Media-Aktivitäten oder Arbeitgebervideos erhalten deutlich geringere Budgets. Ihr Anteil am Gesamtbudget liegt bei 11 (Social Media) bzw. 5 Prozent (Videos).

Entsprechend sehen rund 22 Prozent der Teilnehmer in ihrem Unternehmen Optimierungsbedarf bei der Social-Media-Kommunikation. Allerdings werden nur 10 Prozent hier in den nächsten 12 Monaten auch aktiv.

“Unsere Studie zeigt, dass die Mitarbeitergewinnung zu einem strategischen Problem geworden ist, das die Unternehmen zum Umdenken zwingen wird. Angesichts von Fachkräftemangel, veränderter Mediennutzung und der zunehmenden Internationalisierung des War for talents sind neue Wege und ein gezieltes Handeln nach Management-Prinzipien erforderlich”, erklärt Philipp Diefenbach, Leiter index Strategisches Personalmarketing. “Ansätze, die in anderen Unternehmensbereichen seit langem etabliert sind, müssen auch im Personalmarketing zum Standard werden. Ohne eine sorgfältige Analyse des Arbeitsmarktes, ohne Monitoring der Wettbewerber, ohne Erfolgsmessung und eine strategische Planung mit entsprechender Budget-Vergabe werden Unternehmen in Zukunft nicht mehr im Kampf um die besten Mitarbeiter bestehen können.”

Budgetanteile Recruiting
Philipp Diefenbach

Philipp Weber-Diefenbach

Leiter index HR-Marketing
030-390 88 197
p.diefenbach@index.de

Philipp Weber-Diefenbach

Philipp Diefenbach

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030-390 88 197
p.diefenbach@index.de